Bereits im Laufe des 18. Jahrhunderts wurde der Hafen von Triest zu einem wichtigen Kreuzungspunkt für die Handelsrouten aus dem Orient: mit Kaffee beladene Schiffe ermöglichten der Stadt die Eröffnung der ersten Läden, in denen dieses fremde schwarze Getränk gekostet werden konnte.
Gegen Ende des 19. Jahrhunderts stellten die Cafés ein echtes soziales Brauchtum dar, eine Art und Weise, um nicht nur diese intensiven Geschmacksnuancen zu kosten, sondern um sich auch zu treffen und zu reden.
Ende des Jahrhunderts konnte man in den Straßen Hunderte der Cafés chantants, Konzert-Cafés, vorfinden.
Gerade diese Cafés begrüßten unter ihren Gästen illustre Persönlichkeiten, wie die hochkarätigen Literaten James Joyce, Umberto Saba oder Italo Svevo. In den Literatur-Cafés der Stadt wurde immer mehr Politik gemacht, es wurden die Ideen des Risorgimento und der Befreiungsbewegungen gepriesen.
Noch heute ist es im Urlaub in Triest möglich, beide Dinge im Zentrum der Stadt zu versuchen: sich einen guten Kaffee in Ruhe zu genießen, in die Vergangenheit zurückzugehen, zum antiken Prunk.
Einige der verbliebenen historischen Cafés
Lassen Sie sich von der antiken Geschichte der Literatur-Cafés von Triest an die Hand nehmen, um eine Zeitreise zu unternehmen.
Von den Hunderten von historischen Cafés sind einige bis heute bestehen geblieben und bewahren noch immer die gleiche Atmosphäre wie früher:
Caffè Tommaseo
Piazza Tommaseo, Eröffnungsjahr: 1830
Das älteste Café von Triest, 1997 gemäß der anspruchsvollen Tradition der Wiener Kaffeehäuser restauriert.
Caffè San Marco
Via Battisti 18, Eröffnungsjahr: 1914
Während des Ersten Weltkriegs zerstört, wurde es gleich danach wieder aufgebaut und bietet den Treffen der großen Intellektuellen Raum. Zu seinen Gästen zählen Saba, Svevo, Giotti.
Caffè degli Specchi
Piazza Unità d’Italia, Eröffnungsjahr: 1839
Seit je her als die gute Stube der Stadt betrachtet, verdankt es seinen Namen den zahlreichen Spiegeln, mit dem die Räume versehen sind, um somit das Licht länger halten zu können, bevor die Öllampen angezündet werden mussten.
Caffè Tergesteo
Piazza della Borsa, Eröffnungsjahr: 1863
Diesem Café widmete Saba einen Vers seiner Canzoniere. Die zahlreichen Restaurierungen haben jedoch mittlerweile die Originalatmosphäre ein wenig verändert.
Caffè Stella Polare
Via Dante 14, Eröffnungsjahr: 1867
Mitten im Stadtviertel Borgo Teresiano liegt dieses einladende Café im Stil der Belle Époque. Während der amerikanischen Besetzung kamen hier die hübschen Triestiner Mädchen zum Tanzen, wenn sie das Herz der amerikanischen Soldaten rauben wollten.
Caffè Pasticceria Pirona
Largo Barriera Vecchia 12, Eröffnungsjahr: 1900
Eine der Institutionen von Triest. In seinen Jugendstilräumen begann James Joyce mit dem Schreiben seines bekanntesten Romans, Ulisse.